A81 bei Sindelfingen: Autobahnausbau in schnellen Schritten

Es geht zügig voran beim sechsstreifigen Ausbau der A81 zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb. Das Baulos „4.2 Streckenbau West einschließlich Bauwerke“ im Auftragswert von rund 106 Mio. Euro brutto, das STORZ mit seinem ARGE-Partner Eurovia realisiert, ist eines von drei Baulosen, welche diesen ausgesprochen vielbefahrenen und hochbelasteten Bereich der A81 zukunftsfähig machen sollen. Bis 2028 sollen alle Arbeiten beendet sein.

Derzeit konzentriert man sich auf die Trasse in Fahrtrichtung Stuttgart. Die alten Fahrbahnen hat man bereits ausgebaut und bereitet jetzt den Untergrund für den Einbau der neuen Fahrbahnen vor, etwa durch Bodenverbesserungen. Der Verkehr fließt jetzt vierstreifig auf der bisherigen Richtungsfahrbahn Singen, die man provisorisch zuvor noch verbreitert hat. Bauleiter Patrick Jait: „Die A81 ist eine der Verkehrsschlagadern in Baden-Württemberg. Bis 2030 rechnet man hier mit bis zu 150.000 Fahrzeugen pro Tag. Eine Herausforderung für alle, hier unter Verkehr zu bauen.“ Sobald man auf dieser Richtungsfahrbahn fertig sein wird, werde man die Baustelle spiegelbildlich auf die andere Seite verlegen.

Auf dieser über 4 km messenden Baustelle ist man vor Überraschungen nicht sicher. Patrick Jait, der zusammen mit Bauleiter Timo Riethmüller, Werkstudent David Meßmer und den Polieren Armin Braun und Thomas Wieland sowie deren Teams das Großprojekt seitens STORZ umsetzt: „Wir arbeiten an mehreren Stellen gleichzeitig. Für Außenstehende mag dies ein wenig planlos aussehen, aber das Gegenteil ist der Fall. Bei einer so komplexen Baustelle gibt es zahlreiche Abhängigkeiten, die zu berücksichtigen sind. Und dann passiert gelegentlich auch Unvorhergesehenes wie etwa die Entschärfung einer 250-kg-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg Anfang Juli. Dafür musste man die A81 komplett sperren.“

In der Tat lassen sich auf Luftbildern Aktivitäten nachweisen, die ansonsten nicht auffallen würden. So werden im Meterabstand Bohrungen sichtbar, die an kleine Maulwurfshügel erinnern. Jait: „Das sind Kontrollbohrungen der Kampfmittelsondierung. Auf einer Strecke von 2 km, was immerhin die Hälfte unserer gesamten Baustelle ist, bohren diese Kollegen in Breite der neuen Fahrbahn in ganz engem Raster etwa 6 m tief. Sie suchen so nach Blindgängern. Im Nachgang werden in diesem Bereich Rüttelstopfsäulen hergestellt, die den Boden tragfähig machen. Das alles kostet viel Zeit.“

Die nächsten Vollsperrungen sind für Ende Juli und Anfang August vorgesehen, wenn als erstes eine Behelfsbrücke über die Autobahn eingebaut wird als Ersatz für die Brücke „Wolfgang-Brumme-Allee“, die anschließend abgerissen und durch ein breiteres Bauwerk ersetzt wird.

Auch der Bau des Lärmschutz-Tunnels schreitet zügig voran. Der Rohbau des rund 800 m messende Bauwerk, welches in offener Bauweise entsteht, soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Hier arbeitet man in einer ARGE mit den Firmen Wayss & Freytag sowie Hochtief zusammen. STORZ hat bereits damit begonnen, in den fertiggestellten Bereichen Seitenwände zu hinterfüllen und das Bauwerk mit Erdreich zu überschütten. Später wird man für den Straßenbau im Tunnel zuständig sein.

Autobahnbau in schnellen Schritten eben.

 

 

Informationen zu den Bildern:

 

Die Arbeiten konzentrieren sich derzeit auf die ehemalige Richtungsfahrbahn Stuttgart. Oberhalb der Brücke ist das enge Bohrungsraster der Kampfmittelsondierung sichtbar.

 

Am südwestlichen Bauende ist die Frostschutzschicht bereits eingebaut. Der Bau einer neuen Autobahnbrücke über die querende Dornierstraße wird vorbereitet.

 

Erdbau auf der ehemaligen Richtungsfahrbahn Stuttgart zwischen dem Mercedes-Werk rechts und dem früheren Flugfeld Böblingen links.

 

Die Arbeiten am Tunnel in offener Bauweise sind bereits weit fortgeschritten. STORZ hat bereits mit Hinterfüllungen und Überschüttungen begonnen.

 

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