Albstadt Kirchgrabenschule: Von Kellerdecken und Treppenhäusern

Kellerdecken? Treppenhäuser? Das sollen BWI-Themen sein? Natürlich, warum nicht? Wenn es um die Statik von Bauwerken geht und um deren Sanierung, ist die STORZ-Bauwerkinstandsetzung der richtige Ansprechpartner. So auch in Albstadt in der Kirchgrabenschule, wo es unter der Bauleitung von Max Durst um umfangreiche Sanierungen bei der Statik und um verbesserten Brandschutz geht. Dies alles übrigens bei laufendem Schulbetrieb.

Der heutigen Kirchgrabenschule sieht man ihre Entstehungszeit nicht mehr an. Sie stammt aus der wilhelminischen Epoche und dürfte früher durchaus eine gewisse Strenge ausgestrahlt haben. Heute leuchtet ihre Fassade in freundlichem Gelb. Die Gebäudehülle ist energetisch saniert, die Fenster sind neu und entsprechen heutigem Standard. Derzeit geht es um den Innenbereich.

Max Durst und Polier Rene Gugel führen ihren Gast zunächst in den Keller der Schule. Man steigt über mächtige Schläuche. „Unsere Entstaubungsanlage“, erklärt Gugel, der erst seit kurzer Zeit zur BWI gehört. „Die brauchen wir, weil wir hier den Untergrund der Decken mittels Feststoffstrahlen vorbereiten. Dazu verwenden wir Schlacke als Strahlgranulat. Dabei entsteht natürlich viel Staub, den wir absaugen. Anschließend tragen wir Spritzmörtel auf, der für eine statische Ertüchtigung sowie höheren Brandschutz sorgt.“

Das zweite große Thema ist die Verbesserung der Statik. Es geht auch darum, Provisorien aus der Vergangenheit zu ersetzen. So hat man in früheren Jahren die Kellerdecken durch massive Doppel-T-Träger verstärkt und diese senkrecht abgestürzt. Allerdings manchmal so unglücklich, dass sich Fenster nicht mehr öffnen ließen. Durst: „Diese großen Stahlträger unterfangen wir jetzt mit einer quer liegenden Bewehrung, die wir in die Fensterstürze einbauen und mit Spritzbeton ausfüllen. Diese Körbe tragen die Lasten künftig ab. Und sie ermöglichen es, die Fenster wieder zu öffnen, die vorher durch die Stahlstützen blockiert waren.“

Während die beiden Storzianer diese ungewöhnlichen Arbeiten erklären, füllt sich von draußen der Raum mit Kinderlachen. Große Pause. 300 Grundschüler toben sich auf dem durch Bauzäune etwas eingeschränkten Schulhof aus. Es steht während der Bauzeit immer nur eine Hälfte des Schulgebäudes für den Unterricht zur Verfügung, während in der jeweils anderen gebaut wird. Die STORZ-Arbeiten sollen bis Januar 2026 abgeschlossen sein, die komplette Sanierung bis Anfang 2027; dann herrscht hier wieder ungestörter Schulalltag.

Wie genau Decken unterfangen und damit die Statik des Baus verbessert wird, erklären Durst und Gugel in einem der Treppenhäuser der Schule. Hier ertüchtigt man Rippendecken. Zwischen die relativ schmalen Rippen sowie an deren Längs- und Querseiten baut man Bewehrungskörbe ein, füllt diese mit Spritzbeton und ummantelt alles mit Spritzmörtel. So lässt sich die Traglast auf die neuen Strukturen übertragen. Am Schluss folgt noch eine sogenannte Carbonatisierungsbremse, eine weiße Schutzschicht für den Beton. Ein Auftrag im Umfang von ca. 900.000 Euro.

Diese grundlegenden Sanierungsmaßnahmen sieht man später dem historischen Gebäude nicht mehr an. Einige Klassenräume, in denen Statik und Brandschutz in einem ersten Bauabschnitt bereits überarbeitet wurden, lassen sich besuchen. Sie sind hell und modern. Dass sie zu einem fast 120 Jahre alten Schulgebäude gehören, würde man nicht vermuten. Beste Beispiele für gelungene Bauwerkinstandsetzung.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Die Kirchgrabenschule in Albstadt – STORZ-BWI sorgt hier für bessere Statik und höheren Brandschutz.

 

Solche Doppel-T-Träger werden künftig im Fenstersturz unterfangen. Die störende Stütze fällt weg, wie Polier Rene Gugel zeigt.

 

Spritzmörtel wird unter den Decken angebracht.

 

Bauleiter Max Durst.

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