Azubi-Ausbildung im Schotterwerk Neuhausen: Ein Winter voller neuer Erfahrungen

Dieser Winter war kein gewöhnlicher für 27 STORZ-Azubis, die allermeisten angehende Straßenbauer und Baugeräteführer. Sie nahmen diesmal nicht an einer zweiwöchigen praktischen Ausbildung im Schotterwerk Klengen teil. Sie konnten sich vielmehr zweieinhalb Monate lang am derzeit laufenden Umbau und der Neugestaltung des Schotterwerks Neuhausen ob Eck beteiligen. Hier sammelten sie auf intensive Weise neue Erfahrungen.

Polier Gerhard Kienzle hat diesmal die Azubis unter seine Fittiche genommen. „Eine schöne Erfahrung“, sagt er, „aber auch ziemlich anstrengend.“ In Spitzenzeiten seien bis zu 14 Lehrlinge gleichzeitig im Einsatz gewesen. „Einen Sack Flöhe hüten ist nichts dagegen“, schmunzelt er. Man merkt jedoch, dass ihm die Betreuung des STORZ-Nachwuchses große Freude bereitet hat. Unterstützt wurde er von Facharbeiter Ivo Litricz und wechselnden Baugeräteführern.

Die jungen Straßenbauer und Maschinisten ihrerseits durften zahlreiche Arbeiten eigenverantwortlich ausführen. So bauten sie diverse Wasserleitungen von DN 50 bis DN 250 und Kanalrohre von DN 150 bis DN 400 ein – auch über längere Strecken. Sie setzten diverse neue Schächte, hoben die Grube für die neue Reifenwaschanlage aus und stellten das dortige Feinplanum her oder setzten Randsteine für die Gehwege links und rechts der beiden neuen Waagen. Auch Stromkabel sowie eine große Anzahl von Leerrohren für Lichtwellenleiter wurden verlegt, um das komplette Werk an das STORZ-Netzwerk anzubinden. Die Kollegen der Storz- Bauwerkinstandsetzung unterstützten sie beim Betonieren der Fundamente für neue Anlagen im Schotterwerk. Kienzle: „Alle haben gespürt, dass ihre Ausbilder ihnen mit diesen Aufgaben einen erheblichen Vertrauensvorschuss entgegengebracht haben. Den haben unsere Azubis auch nicht enttäuscht.“

Die Tage begannen morgens mit Einsatzbesprechungen im Baucontainer. Dort wurden die zu erledigenden Aufgaben verteilt. Und diese waren zum Teil bei klirrender Kälte oder gar bei Schnee zu erledigen. „Man muss sich vorstellen, dass hier im Schotterwerk sich die kalte Luft sammelt und die Temperaturen noch einmal tiefer sind als in der Nachbarschaft“, sagt der Polier. Und er zollt den jungen Leuten Respekt: „Toll, dass alle durchgehalten haben!“

Den Azubis ihrerseits scheint diese Ausnahmeerfahrung ebenfalls großen Spaß gemacht zu haben. „Hier haben wir Einblicke gewonnen, die wir normalerweise auf unseren Baustellen so intensiv wohl nicht bekommen hätten“, sagt Maurice Scherzinger, Bauingenieur Plus im dritten Lehrjahr. „Wir erlebten hier einen hohen Grad an Selbstständigkeit, weil Capo oder Facharbeiter nicht immer da sein konnten, und dieses Vertrauen wollte man natürlich nicht enttäuschen.“ Sein Kollege Iven Grau, Straßenbauer BK im dritten Lehrjahr, stimmt ihm zu: „Diese intensive Erfahrung hier im Schotterwerk hat uns alle zusammengeschweißt. Es macht halt einen Unterschied, mit Gleichaltrigen zusammenzuarbeiten und in einer solchen Gruppe voneinander lernen zu können. Manche von uns haben sich hier erst kennengelernt.“ Timo Mink, ebenfalls Bauingenieur Plus im dritten Lehrjahr: „Die praktische Abwechslung hier war schon enorm. Hier konnten wir echtes Teamwork leisten.“

Dieses Jahr konnten auch die Auszubildenden von Schöppler erstmalig an der Winterausbildung teilnehmen; Straßenbauer-Azubi Marcel Öhler und Louis Klaus, angehender GaLa-Bauer, haben das Team tatkräftig unterstützt. Sabrina Müller, die im STORZ-Zentrallabor zur Baustoffprüferin ausgebildet wird, hat im Bereich der Waage einen Plattendruckversuch durchgeführt und ihren jungen Kollegen die Abläufe im Detail erklärt.

„Bei allem Vertrauen in die jungen Leute - die Arbeitssicherheit stand natürlich über allem“, betont Polier Kienzle. So hätten sich insbesondere junge Baugeräteführer einmal über längere Zeit Räume mit Großmaschinen wie Rad- und Kettenbagger beschäftigen können, als dies normalerweise auf Baustellen üblich ist. Wenn es aber knifflig wurde, etwa an Grabenrändern, seien älterer Kollegen immer vor Ort gewesen. Und den Langarmbagger, der auch zum Einsatz kam, habe natürlich ein Profi bedient: Olaf Walz.

Ausbildungsleiter Herbert Aggeler dankt den einzelnen STORZ-Niederlassungen und den dortigen Polieren, die ihre Azubis zeitweise zur Verfügung gestellt haben. Die hätten dann natürlich auf den Baustellen gefehlt. Auch der „Lehrlingsvater“ zeigt sich insgesamt mit diesem besonderen Einsatz seiner Schützlinge zufrieden: „Viele haben noch mal einen richtigen Praxisschub kurz vor ihren Prüfungen bekommen, der ihnen bestimmt guttut. Und sie haben etwas gebaut, was Bestand hat. Darauf können die jungen Leute stolz sein. Und wir Älteren sind stolz auf unsere Azubis.“

 

Informationen zu den Bildern:

 

Die STORZ-Azubis verlegten Wasserleitungen und Stromkabel bei erheblichem Gefälle.

 

Die Azubis erledigten diese Arbeiten weitestgehend eigenständig.

 

Maurice Scherzinger (l.) und Iven Grau.

 

Timo Mink (l.) und Facharbeiter Ivo Litricz.

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