B28 Neckarbrücke Rottenburg: Dem Winter eiskalt entwischt

Der Winter hat den Südwesten Deutschlands derzeit fest im Griff. Nicht einfach, wenn es darum geht, nach der Weihnachts- und Neujahrspause Baustellen wieder in Betrieb zu nehmen und weiterzuführen. Manchmal erzwingt die weiße Pracht des Schnees dann eine neuerliche Unterbrechung.

Nicht so an der Neckarbrücke bei Rottenburg, über welche die B28 führt. Hier passten die Kollegen der STORZ-Bauwerkinstandsetzung einige wenige meteorologisch akzeptable Tage ab, um die Voraussetzungen für den weiteren Fahrbahnaufbau zu schaffen. BWI-Bereichsleiter Bernd Weimer: „Wir haben die Wetterberichte ganz genau beobachtet und dann gehandelt. Und es hat funktioniert!“

Was Weimer genau meint: Nachdem die Kollegen um die Poliere Hannes Wappis und Ilir Zogu kurz vor Weihnachten noch den Aufbeton auf der unterstromseitigen Brückenhälfte mit Hilfe einer speziellen Abziehwalze haben aufbringen können, galt es jetzt, so schnell wie möglich die Vorarbeiten für den weiteren Fahrbahnaufbau zu erledigen. Die allerdings waren entscheidend auf akzeptables Wetter angewiesen.

Weimer: „Zunächst wurde die kürzlich eingebaute Betonschicht mit einem Kugelstrahlgerät aufgeraut und gereinigt. Das haben die Kollegen der Firma Wolfgang Lang Oberflächenvorbereitung aus Schönwald erledigt. Dann folgte einen Tag später das Aufbringen einer Kunstharzschicht als Dampfsperre.“ Gerade dies sei eine heikle Angelegenheit gewesen, denn bei Temperaturen um den Gefrierpunkt habe man ein besonderes Acrylatharz verwenden müssen. „Vor drei Jahren noch wäre so etwas nicht denkbar gewesen“, so Weimer. Modernste Materialien also auf einer besonderen Baustelle.

Jetzt folgt die Abdichtung des Fahrbahnuntergrundes durch spezielle Schweißbahnen, welche nicht nur niedrige, sondern vor allem hohe Temperaturen aushalten. Denn sie bilden den Untergrund für die Gussasphaltschicht, welche mit 230° eingebaut wird. Weimer: „Das ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn im Gussasphaltwerk stehen in Kürze Revisionsferien an; die Anlage wird technisch überholt. Acht Wochen lang wird man nicht liefern können. Wir müssen also jetzt einbauen, wenn wir nicht bis in den März warten wollen.“

Die Storzianer der Bauwerkinstandsetzung haben jedenfalls die Vorarbeiten für den Einbau des Gussasphalts mit Blick auf die Wetterkarte und mit ein bisschen Glück geschafft.

Sie wurden vom Winter am Neckar also nicht eiskalt erwischt – sie sind ihm eiskalt entwischt!

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