B317 in Richtung Feldberg: Asphalteinbau in sportlichem Tempo
Großeinsatz auf einer touristischen Route: Anfang Mai erneuerten innerhalb von zehn Tagen Storzianer die Fahrbahndecke auf der B317 zwischen der Abfahrt nach Lenzkirch und Bärental auf 4,1 km. Diese Strecke zum Feldberg hoch gehört zu den intensiv befahrenen im südlichen Schwarzwald - sommers wie winters von LKW. In der wärmeren Jahreszeit zieht es zusätzlich Wanderer und Ausflügler in Richtung dieses höchsten Bergs in Baden-Württemberg; in der kalten Jahreszeit sind es die Skifahrer. Sportlich geht es hier also allemal zu. Entsprechend belastet ist die Fahrbahn. Grund genug, sie zu sanieren, und zwar nach QSBW-Vorgaben.
„Innerhalb von knapp zwei Wochen verbauen wir hier über 1 Mio. Euro!“, freut sich Bauleiter Bernd Stanschewski über diesen Auftrag. Auf den ersten Blick sieht der Laie es der Fahrbahn dieser Bundesstraße nicht an, dass sie saniert werden muss. Stanschewski: „Doch, die B317 ist hier in die Jahre gekommen. Risse und Abplatzungen sind vorhanden, und wegen Frost, Schnee und Eis im Winter will man hier oben schlimmeren Schäden vorbeugen.“
Schnee und Eis gibt es zwar nicht beim ersten Besuch auf der Baustelle, dafür regnet es in Strömen. Polier Henry Schröder nimmt es mit typisch berlinerischen Humor: „Gestern saßen wir noch bei 24° draußen, heute ist es hier oben 3° kalt. Das ist der Schwarzwald!“ Er überwacht mit zwei Kollegen die Fräsarbeiten. Eine Großfräse trägt die Deck- und die Binderschicht der Bundesstraße ab. Schröder: „Wir fräsen hier zwischen 10 und 12 cm tief. Die Tragschicht bleibt drin. Auf 4,1 km Länge brauchen wir bei einer Fräsbreite von 2,5 m vier Durchgänge. Das dauert.“ Das Fräsgut wird auf dem Beladeplatz des Schotterwerks Bärental zwischengelagert und anschließend nach Villingen transportiert.
Auch vor Ort: Michael Schätzle. Er steuert seine Kehrmaschine hin und her sorgt für eine blitzblanke Baustelle. Vier Tage hat man für die Fräsarbeiten veranschlagt. Dann folgt an fünf Tagen der Asphalteinbau.
Für den ist Sven Dorn als Asphaltpolier zuständig. Er dirigiert ein ziemlich großes Orchester auf engem Raum: zwei Beschicker und zwei Fertiger waren vorgesehen, dazu fünf Walzen und 35 Thermomulden zur Anlieferung des Mischguts. „Wir haben es mit den zwei Beschickern versucht, aber der Platz reichte nicht für so viele Maschinen“, erklärt Dorn an diesem zweiten Besuchstag. „Wir arbeiten hier nacheinander in zwei Abschnitten: Einmal zwischen Bärental und dem Schotterwerk, dann zwischen dem Schotterwerk und dem Abzweig nach Lenzkirch. Heute bauen wir 1.700 t Binderschicht ein.“ Dann folgen am nächsten Tag 1.000 t Deckschicht.
Dieser erste Bauabschnitt ist der kürzere Teil der Gesamtstrecke. Zwischen Schotterwerk und Abzweig Lenzkirch sind es noch einmal 3.500 t Binder- und 1.800 t Deckschicht, jeweils in Stärken von 8 bzw. 4 cm. Der größte Teil des Mischguts stammt aus der STORZ-AMA Welschingen. „All dies geschieht nach den Vorgaben des QSBW, also des Qualitäts-Straßenbaus Baden-Württemberg“, fährt Dorn fort. „Unsere Fertiger dürfen nicht stehenbleiben. Wir sehen genau, wo sich die anliefernden LKW befinden, wissen, wann sie eintreffen, und steuern danach die Einbaugeschwindigkeit.“ 160° C heiß sei der Asphalt beim Einbau. Es bleibe also genügend Zeit für eine ordentliche Verdichtung.
Dafür sorgen fünf Walzen gleich im Anschluss an die beiden Fertiger. Zuerst knetet eine Gummiradwalze das Material, so dass die Belagsoberfläche gut geschlossen ist. Dann folgen Walzen mit Glattmantelbandage. Dorn: „Die Fahrer sehen auf den Bildschirmen in ihren Cockpits ganz genau, wo sind bereits verdichtet haben und wo sind noch einmal überfahren müssen. Das ist die flächendeckende Verdichtungskontrolle FDVK. Digitalisierung ist auf dieser Baustelle Standard.“
Allein, aber hochkonzentriert bewegt sich ein einzelner Kollege zwischen den Walzen. Es ist Baustoffprüfer Christian Hoffmann, der mit seiner Troxler-Sonde den Grad der Verdichtung kontrolliert und dokumentiert: „Diese Sonde ist ein kleiner Cäsiumstrahler, der Gamma-Strahlung ins Material streut. Je dichter es ist, umso mehr Strahlung kommt zurück. Wir schaffen hier 99 von geforderten 100 Prozent. Das ist ausgesprochen gut“, sagt er zufrieden.
Für Asphalt-Polier Sven Dorn schließt sich mit diesem Einbau ein Kreis: „Eigentlich kann ich diese Bundesstraße ganz gut“, erzählt er. „Hier habe ich vor 15 Jahren schon einmal die Fahrbahndecke eingebaut.“ Ob es für ihn persönlich ein drittes Mal geben wird?
Das Fräs-Team: Henry Schröder, Pierre Jubu Bawayo, Kamil Nanowski.
Das Einbau-Team: Sven Dorn, Didier Veltz, Angelo Rosato, Robert Rakowski, Joachim Huber, Mirco Ulbrich, Driton Ibishi, Marco Wagner, Heiko Wagner, Heiko Simon, Michael Bichtler, Salvatore Sclafani, Steffen Reisinger.
Informationen zu den Bildern:
Die B317 zwischen der Abfahrt Lenzkirch und Bärental bekommt eine neue Fahrbahndecke.
Für die Fräs- und Asphaltarbeiten gibt es nur wenig Platz.
Es folgt der Einbau der Binderschicht mit zwei Fertigern. Das Mischgut wird „just in time“ angeliefert.
Asphalt-Polier Sven Dorn.