B31alt bei Überlingen-Aufkirch: Provisorium mit Postkartenblick

Wer die B31neu bei Überlingen-West verlässt und in Richtung der Bodenseestadt fährt, kommt durch das Dörfchen Aufkirch. Man sollte langsam fahren, denn dort steht ein allseits bekannter Blitzer. Aber langsames Fahren lohnt sich auch aus einem weiteren Grund: Kurz hinter Aufkirch öffnet sich das Panorama zu einem der schönsten Ausblicke über den nördlichen Bodensee. Die Insel Mainau, das Konstanzer Hörnle und gelegentlich die Alpen zeigen sich zum Greifen nahe. Wenige Meter unterhalb gestaltet STORZ die Verkehrsführung an der B31alt und der K7786 (Aufkircher Straße) völlig um. Die Baustelle hat ebenfalls diesen Postkartenblick.

Man darf bezweifeln, dass sich wegen dieser herrlichen Aussicht STORZ-Oberbauleiter Frank Pfeiffer und Polier Stefan Lehrmayer längere Pausen gönnen. Sie und ihre Kollegen haben genug damit zu tun, ein aufwendiges Provisorium zu schaffen, ohne welches dieses 4 Mio. Euro teure Projekt nicht zu verwirklichen wäre. Die Verkehrsführung hier kann nämlich nur in mehreren baulichen Schritten geändert werden.

Schlüsselelement des ganzen Projektes ist die Sanierung der Brücke, welche die Aufkircher Straße über die alte B31 führt. Dabei soll das Bauwerk verbreitert werden, um einen Radweg zusätzlich zu den Fahrspuren anzulegen. Die Arbeiten dafür haben in diesen Wochen begonnen und sollen mindestens ein Vierteljahr dauern. Für diese Baumaßnahme muss die B31alt jedoch einseitig geschlossen werden. Hier fließt nur noch der Verkehr in Richtung Friedrichshafen. Die Fahrzeuge in Richtung Sipplingen werden über die B 31 neu umgeleitet.

Zuvor haben die Storzianer die südliche Anschlussrampe der B31alt umgebaut zu einer Einmündung mit Linksabbiegerspur. So soll an dieser Stelle auch die zukünftige Verkehrsführung nach Abschluss der gesamten Maßnahme aussehen. Die bisherige Einfädelspur auf die ehemalige Bundesstraße entfällt.

Auf deren Nordseite hingegen entsteht derweil ein Provisorium. Hier wurden Verkehrsinseln zurück- bzw. umgebaut, um während der Brückensanierung Verkehr von und nach Aufkirch zuzulassen. Sobald die Brücke jedoch instandgesetzt sein wird und genutzt werden kann, wird dieses Provisorium nördlich der B31alt zurückgebaut. Dann können die Fahrzeuge ja die Brücke überqueren und so zur südlichen Einmündung in die ehemalige Bundesstraße gelangen.

Die nördlichen Zufahrten zur B31alt werden dann also nicht mehr benötigt. „Hier werden wir 65.000 m3 Erdreich aufschütten und eine Böschung formen“, sagt Frank Pfeiffer. „Dieses Material stammt noch von der B31neu und wurde von uns zwischengelagert.“ Gegen Ende des Jahres sollen diese Arbeiten beendet sein und die Flächen mit heimischem Grün rekultiviert werden.

Der Verkehr auf der alten B31 hat inzwischen deutlich nachgelassen. Eine Tatsache, die viele Überlinger aufatmen ließ. Der Bedarf für eine zum Teil dreispurige Schnellstraße ist insofern nicht mehr vorhanden. Und deshalb wird hier eine Straßenführung geschaffen, welche eher zum Postkartenblick auf den Bodensee passt.

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