B33neu bei Allensbach: Asphalteinbau auf den letzten Metern

„Wir befinden uns hier an einem wichtigen Knotenpunkt für die neue B33“ stellt der Bereichsleiter für den Asphalteinbau, Frank Hofmann, gleich zu Beginn klar. Gemeint ist damit die Anschlussstelle Allensbach Ost, deren Bau sich langsam dem Ende zuneigt. An diesem Tag werden gerade die Rampen der Brücke asphaltiert, welche später die Zu- und Abfahrt von der neuen Bundesstraße ermöglicht. Es sind vorerst die letzten Meter, die hier auf der neuen B33 bei Allensbach asphaltiert werden. Danach muss nur noch ein kleineres Provisorium für den Tunnelbau erstellt werden.

„Insgesamt werden für die Rampen über drei Tage hinweg rund 15.000 m2 Asphalt eingebaut. Bis zu drei Fertiger sind dabei parallel im Einsatz“, so Frank Hofmann. Das erfordert nicht nur eine sorgfältige Planung, sondern auch ein eingespieltes Team. Wie in einer präzise abgestimmten Fertigungsstraße wandert der Asphalt vom Sattelauflieger des LKW durch den Fertiger auf die vorbereitete Binderschicht, um dort zunächst vor- und später von den Walzen nachverdichtet zu werden.

Wer den Blick vom großen Ganzen auf die Details lenkt, wird feststellen, dass nebenher aber noch viele weitere Handgriffe ausgeführt werden: Mischgut-Proben entnehmen, die Temperatur des Asphalts kontrollieren, die Schichtdicke überprüfen – all das geschieht parallel, während der Zug aus großen Maschinen und tatkräftigen Mitarbeitern beständig vorwärtsfährt. Auch wenn während des Einbaus höchste Konzentration gefragt ist: Zeit für lockere Sprüche oder ein Schulterklopfen ist zwischendurch immer. Und manchmal auch ein kurzer Blick auf den schönen Bodensee.

Wer allerdings umgekehrt vom See in Richtung Baustelle blickt, konnte zumindest für eine gewisse Zeit noch etwas ganz anderes entdecken. Ein kleiner „Lausbubenstreich“ von Oberbauleiter Josef Bosch, wie er seine Operation in Eigenregie augenzwinkernd bezeichnet: „STORZ“ ist in großen Lettern auf einer der Böschungen zu lesen, direkt darunter befindet sich ein Herz. Geschrieben steht dies aber keineswegs auf einem unserer vielen Baustellenschilder, die man für gewöhnlich beim Vorbeifahren erblickt. Und der Schriftzug ist auch nicht wie üblich dunkelrot, sondern grasgrün und wächst direkt aus der Erde.

Über die Entstehung des grünen STORZ-Kunstwerks berichtet Oberbauleiter Bosch nur zu gerne: „Ursprünglich sollte der Erdwall, welcher nur als Stützwand gedacht war, wieder zurückgebaut werden – schade für so ein teures Bauwerk!“ Daher überzeugte er kurzerhand das Regierungspräsidium Freiburg, die Pläne nachträglich zu ändern: Die Stützwand wurde zu einer Böschung umfunktioniert. Nach den erforderlichen Stabilisierungsmaßnahmen kamen dem Oberbauleiter allerdings Zweifel, dass sich auf dem befestigten Untergrund wieder ein fruchtbarer Oberboden mit Pflanzenbewuchs bilden würde.

„Nach der Fertigstellung einer Böschung kommt üblicherweise ein sogenannter Hydroseeder zum Einsatz, um die Fläche wieder zu begrünen“, erläutert Josef Bosch. In diesem Fall jedoch machte sich der Oberbauleiter noch vor der maschinellen Aussaat selbst ans Werk. An einem ruhigen Freitagmittag ging er mit einem Eimer Saatgut ausgestattet zu besagter Böschung, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. „Ich wollte überprüfen, ob sich meine Zweifel bestätigen würden“, sagt Bosch und lacht. Die Einsaat selbst ging dem gelernten Vermessungstechniker leicht von der Hand, denn während seiner Ausbildung musste er damals noch die Normschrift erlernen.

Nach der Rückkehr aus dem wohlverdienten Urlaub folgte dann die große Überraschung für den Oberbauleiter sowie seine Kollegen, die bis dato nichts von dem „geheimen Projekt“ erfahren hatten. Im Saatbereich sprießten tatsächlich viele kleine Grashalme aus der Erde. Sogar aus dem vorbeifahrenden Seehas war der STORZ-Schriftzug gut erkennbar. Ein schönes Werk, das man allerdings nur vorübergehend bewundern konnte. „Inzwischen ist die Einsaat des Hydroseeders rundherum auf eine ähnliche Höhe angewachsen.“, berichtet Oberbauleiter Bosch. Und auch die Storzianer wird man hier bei Allensbach nicht mehr allzu lange antreffen: „Voraussichtlich werden wir die Baustelle Anfang Dezember fertigstellen. Unsere Arbeiten hier an der B33 neu gehen dann nach ca. zwei Jahren zu Ende.“ Mit dieser Geschichte wird das Bauprojekt aber auch nach dem Abschluss noch lange in Erinnerung bleiben.

Informationen zu den Bildern:

 

„STORZ“ mit Herz: Ein schöner Lausbubenstreich von Oberbauleiter Bosch.

 

Auf dem Bauabschnitt C der B33 neu werden die letzten Straßenabschnitte asphaltiert.

 

Hier wird gerade eine der Auf- bzw. Abfahrten der Brücke asphaltiert.

 

Gute Stimmung nach getaner Arbeit: Die Asphaltkolonne mit Bereichsleiter Frank Hofmann.

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