B33neu Tunnel Waldsiedlung: Straßenbau mit nachhaltiger Note

„So langsam wird‘s!“ STORZ-Polier Kai Penkwitz, zuständig für diese Großbaustelle vor den Toren der Bodenseestadt Konstanz, ist nicht der Mann vieler Worte und auch ein Lächeln braucht seine Zeit bei ihm, aber hier sieht man ihm die Zufriedenheit deutlich an: Im Frühjahr wurden endlich die Asphalt-Schichten im Inneren des Tunnels Waldsiedlung sowie an den Zufahrten eingebaut. Jetzt nimmt der Bau der B33neu in diesem Teil des Multi-Millionenprojektes endgültige Formen an. Das Besondere: Im Inneren des Bauwerks wurde die Frostschutzschicht mit Recyclingmaterial ausgeführt. Straßenbau mit nachhaltiger Note also.

„Hier bot sich der Einbau von RC-Material ganz einfach an!“ Auch STORZ-Bauleiter Patrick Jait zeigt sich zufrieden. „Dies war übrigens ein Sondervorschlag seitens der ARGE. Hier haben wir es mit einer geschlossenen Wanne zu tun, in die kein Fremdwasser eindringt.“ Mit ARGE meint Jait die Kooperation zwischen Baresel, das für den Ingenieurbau verantwortlich zeichnet, Schleith und STORZ. Das Tuttlinger Unternehmen ist für den Erdbau und den Straßenbau zuständig.

Die Frostschutzschicht messe zwischen 50 cm und 1 m, erläutert der Bauingenieur. Auf sie hätten die Asphaltbauer anschließend die Trag- und Binderschicht aufgebracht. Jait: „Da das Material im Tunnel jeweils von allen Seiten von einer Betonplatte umgeben und von oben durch eine Asphaltschicht abgedichtet ist, konnte hier sogar ein belastetes RC-Material (Z1.1) ohne Gefährdung für die Umwelt eingebaut werden.“

Zehn Arbeitstage hat der Einbau im Frühjahr gedauert. 12.000 t Asphalt wurden auf einer Fläche von 17.000 m2 verbaut; das Material wurde in zwei Mischanlagen produziert. Jait: „Im Tunnel haben wir 30 cm Asphalt eingebaut, und zwar mit einem Fertiger und einem Beschicker in der Breite von je einer Tunnelröhre, also von zwei Fahrspuren oder 7,50 m. Dabei wurde immer eine Lage auf der Gesamtlänge ununterbrochen eingebaut.“

Der Tunnel stellte zudem besondere Einbaubedingungen. So musste das Material vor dem Tunnelportal von regulären Sattelzügen auf spezielle Abschiebe-Fahrzeuge umgeladen werden, da die regulären durch die beschränkte Höhe im Tunnel nicht hätten abkippen können. Weiterhin mussten zum Schutz des Personals Abgase und Dämpfe von Asphalt und Gerät durch eine Belüftungsanlage abgeführt werden. Außerdem wurde Niedertemperatur-Asphalt, welcher weniger Dämpfe abgibt, verwendet. Im Tunnel werde die Fahrbahndecke mit Aufhellungsgestein (5/8 Granit Luxivit) versehen, um die Lichtverhältnisse für die Autofahrer zu verbessern, erläutert Jait.

Außerhalb des Tunnels und des Trogs wurde unterhalb der konventionellen Asphaltschichten eine Asphaltfundamentationsschicht eingebaut, die für zusätzliche Stabilität sorgt. Das Besondere an dieser Asphaltfundamentationsschicht ist der hohe Anteil an Recycling-Asphalt im Mischgut.

Polier Kai Penkwitz schätzt, dass man trotz der verhältnismäßig langen Winterpause und des anhaltenden Regenwetters die vorgesehene Bauzeit halten werde. Im Frühjahr 2022 soll hier am Tunnel Waldsiedlung nach fast drei Jahren des Baus alles fertig sein.

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