B492 bei Allmendingen: Sanieren – mit Wasserhöchstdruck und im Hundegang

Eigentlich kommen Sie aus geographisch weit entfernten Bereichen des Unternehmens: Die Storzianer von der in Titisee-Neustadt beheimateten Bauwerkinstandsetzung hatten den weitesten Weg, die Kollegen der zwei Asphaltkolonnen aus der Niederlassung Sigmaringen legten deutlich weniger Kilometer zurück. Sie alle trafen sich in Allmendingen zu Füßen des dortigen großen Schwenk-Zementwerks. Hier sanierten die einen die relativ kleine, aber trotzdem außerordentlich stark befahrene Brücke an der Werkszufahrt. Die anderen sorgten auf 2,5 km der B492 für neue Fahrbahndecken.

Beim Besuch Mitte Oktober kann sich BWI-Vorarbeiter Heiko Buchmüller fast über ein „Bergfest“ freuen: Die Instandsetzungsarbeiten an der Bundesstraßen-Brücke über den Fuß- und Radweg bei Allmendingen sind zur Hälfte erledigt. Er und seine Kollegen konnten unter der Bauleitung von BWI-Bereichsleiter Bernd Weimer deutlich früher beginnen als die Asphaltbauer. Buchmüller zeigt zufrieden auf die Kappen an der Ostseite des Bauwerks: „Unser erster Bauabschnitt ist fertiggestellt, den Verkehr konnten wir schon auf die Westseite verlegen.“

Wenn er von Verkehr spricht, dann meint er viele hundert LKW, die täglich das Zementwerk ansteuern. Diese Brücke ist ein Nadelöhr. Entsprechend strapaziert wurde sie in den vergangenen Jahrzehnten; Tausalze haben ihr ziemlich zugesetzt. An ihrer Westseite warten die Baugerüste des zweiten Bauabschnitts noch auf die Sanierungsmannschaft. Diese müssen sich erst einmal um den Unterbau der Brücke kümmern.

Hier haben die Betonsanierer reichlich zu tun. Mit Höchstdruckwasserstrahl haben sie an der Überbauunterseite und an den Widerlagern den schadhaften Beton bis auf die Bewehrungen abgetragen. „Ein schonendes und modernes Verfahren“, sagt Buchmüller. Jetzt werde Reparaturmörtel aufgespritzt. Dann folge die Sanierung der Westseite.

Inzwischen ist auch Stefan Jeske eingetroffen. Der Jungbauleiter und Abrechner führt über die Asphaltbaustelle, die sich sogleich an das Bauwerk anschließt. Auch hier sind die Arbeiten in zwei Abschnitte eingeteilt. Die Bauleitung liegt bei Kai Linder. Es sind gleich zwei Asphaltkolonnen im Einsatz, geführt von den Polieren Ferdinand Waldraff und Maurice Schlegel.

Die beiden sind guter Dinge, denn die Arbeiten gehen zügig voran. „Wir asphaltieren jeweils ca. 1,2 km der B492 nördlich und südlich der Brücke, über welche die Zufahrt zum Zementwerk führt, sowie die Deckschicht auf dem Brückenbauwerk“, erläutert Schlegel. „Diese Fahrbahndecken erneuern wir mit 6 cm Binder- und später mit 4 cm Deckschicht, und zwar in beiden Arbeitsgängen jeweils heiß an heiß.“

Zwei Asphaltfertiger fahren versetzt hintereinander und bringen an diesem Tag die Binderschicht auf, gesteuert von Waldemar Heckmann und Sorin-Cosmin Socol. „Heiß an heiß ist ein qualitätssteigerndes Verfahren des Asphalteinbaus“, erklärt Jeske. „Damit gewährleisten wir einen nahezu nahtfreien Einbau der

Deckschicht und erhöhen Qualität und Langlebigkeit der Fahrbahn.“ Begleitet werden die Maschinen von den Facharbeitern Ioan György, Ralf Schreiber und Udo Wolf sowie von Fachwerker Sebabe Asmiou. Den Beschicker steuert Joachim Huber.

Drei Walzen sorgen in Sichtweite hinter den Fertigern für die Verdichtung der Asphaltschicht. Alle sind sie mit Glattmantelbandagen ausgerüstet. Doch während die beiden vorderen – gesteuert von Julian Lange und Diego Mazza - sich für den Laien „normal“ vor- und zurückbewegen, laufen die Walzenkörper der dritten merkwürdig parallelversetzt. „Eine schwere Tandemvibrationswalze“, lacht Jeske, amüsiert vom Staunen seines Gastes, „und die steuert Gerd Köhler im sogenannten ‚Hundegang‘!“

Auch diese ungewöhnliche Art der Fortbewegung habe mit der Einbauqualität und optimalen Verdichtung des Asphalts zu tun, erklärt der Abrechner. Denn so werde das Walzengewicht auf eine größere Fläche verteilt. Diese besondere Art der Auslenkung von Vorder- und Hinterachsen ließe sich nicht mit jeder Walze erzielen. Diese über 9 to wiegende Bomag BW 178 AP mit ihrer Schemellenkung jedoch eigne sich bestens für den „Hundegang“. Dass dieses hochmoderne Gerät mit seiner elektronisch gesteuerten Verdichtungstechnik noch einiges mehr kann, verwundert da nicht.

Eine kleine Brücke und eine vielbefahrene Bundesstraße - zwei benachbarte STORZ-Baustellen, auf denen modernste Technik zum Einsatz kommt.

Zurück