Baugebiet „Baarblick“ in Hüfingen-Behla: Erste Hilfe am Wegesrand

Wer hier später einmal wohnt, darf sich über Morgensonne und einen grandiosen Blick in Richtung Osten freuen. Der Hüfinger Ortsteil Behla schmückt sich mit dem Motto „Sonnenseite der Baar“, und in der Tat macht er seine nicht gerade zentrumsnahe Lage wett durch unverstellte Perspektiven auf große Weiten. Vor wenigen Jahren hat STORZ im Westen Behlas im Rahmen des Ausbaus der B 27 für eine großzügige Ortsumgehung gesorgt. Jetzt erschließen Storzianer unter der Bauleitung von Thomas Reckzeh am anderen Ende des Dorfes das Baugebiet „Baarblick“.

Allerdings kann an diesem Tag im Februar von Sonnenseite keine Rede sein - die Wolken hängen tief und es regnet ab und zu. Und auch sonst scheint heute der Wurm drin zu sein: An Daniel Schmeiers Radbagger ist gerade die Schweißnaht einer Hydraulikleitung gebrochen. Das Baugerät steht waidwund am Wegesrand.

Doch auch in einer solchen Situation gehört ein bisschen Glück wohl dazu. Daniel Mink ist mit seinem Werkstattwagen in Windeseile zur Stelle. Der Land- und Baumaschinen-Mechaniker war gerade unterwegs von Freiburg zurück in die Tuttlinger Zentrale, als ihn telefonisch der Hilferuf aus Behla erreichte. „So etwas kommt öfter mal vor“, lächelt er und beginnt, das undichte Rohr auszubauen. Polier Martin Messmer witzelt: „Nicht, dass ich noch einen anderen Bagger bestellen muss!“ – „Keine Angst - das kriegen wir schon hin!“ lautet die optimistische Antwort. Nach wenigen Minuten schon blitzt der Lichtbogen des Elektroschweißgerätes bläulich auf.

Derweil führen Messmer und Reckzeh über die Baustelle. 13 für die heutige Zeit großzügige Bauplätze entstehen hier. Man verlegt gerade Regen- und Schmutzwasser-Kanäle. Einige Schacht-Paare der späteren Hausanschlüsse sind bereits zu sehen. “Begonnen haben wir vor Weihnachten, und wir konnten noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch ein zweites Retentionsbecken zusätzlich zu dem vorhandenen einbauen“, erläutert der Bauleiter. Ende Mai solle hier alles fertig sein ergänzt, Polier Martin Messmer.

Regen und die entsprechenden Wassermassen sind hier durchaus ein Thema. Wie zum Beweis zeigt Reckzeh auf DN700-Stahlbetonrohre, die am Rande lagern. Durch sie soll später das Regen- und Oberflächenwasser in den benachbarten Mühlbach abgeleitet werden. Zudem fallen mehrere Paletten mit grünen PP-Rohren auf. „Die sind etwas Besonderes“, erklärt Reckzeh, „denn wir benötigen diese ausgesprochen stabilen Rohre, um sie im Vortrieb durch einen defekten 700er-Kanal zu verlegen. Den können wir nicht - wie ursprünglich vorgesehen – ausbauen, weil ansonsten eine nebenstehende Garage vom Einsturz bedroht wäre. Also haben wir uns zusammen mit der Gemeinde und dem Ingenieurbüro für diese ungewöhnliche Lösung entschieden.“

Wenige Wochen später sind diese Pläne übrigens hinfällig. Der alte Kanal wies einen allen Beteiligten unbekannten Krümmer auf. Unmöglich, die PP-Rohre durchzuschieben. Man entschied sich schließlich dafür, parallel zu den alten Rohren einen neuen 700er-Kanal in kleinen Abschnitten möglichst erschütterungsfrei zu verlegen.  

Auf Baustellen scheint Improvisation also eine unverzichtbare Fähigkeit zu sein. Beim Besuch im Februar hat Daniel Mink nach einer Stunde die defekte Hydraulikleitung am Radbagger erfolgreich repariert. Maschinist Daniel Schmeier jedenfalls ist ausgesprochen zufrieden, als er nach dieser ersten Hilfe am Wegesrand den Motor seines Baggers wieder starten und seine Arbeit fortsetzen kann.

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