Druckwasserleitung Donaueschingen-Ruckhalde: Eine Reservequelle fürs Quellenland

Der Schwarzwald-Baar-Kreis bezeichnet sich gerne als „Quellenland“. Das klingt nicht nur sympathisch, sondern entspricht auch durchaus den Tatsachen. Hier sprudelt Wasser aus einer Vielzahl von Quellen, deren berühmteste wohl die Donauquelle gleich neben dem Fürstlich-Fürstenbergische Barockschloss in Donaueschingen ist. Jetzt bekommt diese Sammlung Zuwachs, wenngleich auch nur durch einen Tiefbrunnen, der nötigenfalls als Reserve dienen und das Wasserdargebot ergänzen und sichern soll. STORZ hat ihn mit einer Druckleitung an das vorhandene Wasserversorgungsnetz angeschlossen.

Man trifft Bauleiter Thomas Reckzeh und die Kolonne um Polier Henry Schröder am Fastnachtsdienstag. Während in manchen Donaueschinger Wirtshäusern noch närrisches Treiben herrscht, wird hier auf der Ruckhalde zugepackt. Von diesem Höhenzug bietet sich ein wunderbares Panorama über die Baar. Über die mattgrünen Wiesen schlängelt sich im fahlen Februarlicht eine mehrere hundert Meter lange blaue Leitung, die auf ihren Einbau in den Untergrund wartet. An einer Stelle verschwindet sie bereits im Boden.

„Dies ist die neue Druckwasserleitung, die wir hier einbauen“, erläutert Thomas Reckzeh. „DN 250er Rohre. 1.025 m installieren wir ein offener Bauweise, weitere 300 m werden mittels Spülbohrung unter der Friedrich-Ebert-Straße verlegt. Dies alles dient zur Reserve und soll beim Ausfall der üblichen Wasserversorgung über die Gutterquelle die Notversorgung der Stadt sicherstellen. Der neue Tiefbrunnen hier auf der Ruckhalde fördert dann das Wasser.“

Die Wasserleitung verlegen die Storzianer in 2 m Tiefe. Ihre Rohre sind bereits zusammengeschweißt. Die Leitung wird also in Gänze vom Bagger in den Graben gehoben. Wobei dieser Einbau einfacher klingt, als er in Wirklichkeit ist. „Der Boden hier ist ausgesprochen bindig“, sagt Polier Henry Schröder. “Sobald die gefrorene Erde auftaut, brechen die Grabenränder manchmal zusammen. Das macht unsere Arbeit nicht leichter.“

Die Druckleitung selbst wird mit einem Steuerkabel und Sensoren versehen, die Druck und Dichtigkeit messen sollen. Auch Leerrohre für Glasfaser kommen in diesen Graben. Gleich nebenan jedoch heben die Storzianer einen zweiten kleineren Graben aus. In ihm verlegen die Facharbeiter Rasid Alic und Metodija Purdeski, sowie Baugeräteführer Christian Campe eine 20-KV-Leitung. Anfang Februar haben sie mit den Arbeiten begonnen, die Mitte April abgeschlossen wurden.

„Zusammen mit Nebenarbeiten wie der Anlage von kleineren Asphaltflächen sowie dem Schotterweg ist dies ein Auftrag im Wert von 300.000 Euro“, sagt Bauleiter Reckzeh. „Nichts Großes, aber trotzdem eine schöne Baustelle.“

Vor allem eine, deren Zweck den vielen Wanderern und Spaziergängern auf der Ruckhalde verborgen bleiben dürfte. Es sei denn, der Havariefall träte ein und der neue Tiefbrunnen müsste das Quellenland mit Wasser versorgen.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Mehrere hundert Meter der Druckwasserleitung wurden verschweißt und warten auf ihren Einbau.

 

Der bindige Boden und das Tauwetter schwächen die Grabenränder und erschweren die Arbeit.

 

Polier Henry Schröder (l.) und Facharbeiter Rasid Alic.

 

Das Gebäude des Tiefbrunnens, von wem die Druckwasserleitung abgeht.

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