Erschließungsgebiet Dornhan: Schlammkampf vor prominentem Publikum

Wären die Herren persönlich anwesend, dürfte man von einem selten prominenten Publikum sprechen: Otto Hahn (Entdecker der Kernspaltung und Chemie-Nobelpreisträger), Conrad Röntgen (Entdecker der später nach ihm benannten X-Strahlen und Physik-Nobelpreisträger), Carl Zeiss (Unternehmer und Entwickler des Mikroskops) sowie Ferdinand von Steinbeis (württembergischer Wirtschaftspolitiker und Namensgeber vieler Bildungseinrichtungen). Vor Ort in Dornhan sind diese Wissenschafts- und Wirtschaftsgrößen des 19. Jahrhunderts allerdings nur durch Straßen vertreten, die ihre Namen tragen. Diese Straßen umgrenzen einen weiteren Bauabschnitt im Gewerbegebiet Süd, welchen STORZ unter der Bauleitung von Sven Stutzmann derzeit erschließt und erweitert.

Nach Ausflügen in die Historie steht Polier Henry Schröder nicht der Sinn. Er und seine Kollegen haben in diesen Februartagen mit Schlamm und Matsch zu kämpfen. „Ist schon nicht mehr lustig hier – alles eine Pampe!“ poltert er mit starkem Berliner Akzent. Während sich auf anderen Baustellen Storzianer über den milden Winter freuen, machen die damit verbundenen Niederschläge hier im Schwarzwald weniger Spaß.

Mit über 1 Mio. Euro steht dieser Auftrag bei STORZ in den Büchern. Hier geht es um umfangreiche Kanalisationsarbeiten und später um den Straßenbau. Rund 22.000 m2 misst die Fläche, auf der die Storzianer laut Plan noch bis Ende Juni arbeiten werden. Mit dieser Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes Süd will die Stadt Dornhan ihre Attraktivität als Wirtschaftsstandort erhöhen. Man ist immerhin stolz auf bestehende rund 1.000 Arbeitsplätze in Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel und im Dienstleistungssektor.

Damit sich deren Zahl weiter erhöht, heben die Storzianer tiefe Gräben aus. Insgesamt 4.500 m3 Aushub fallen hier an; ein Drittel davon wird wieder eingebaut. Die Kanäle verlegen sie im Trennsystem. Schröder, der hat die Baustelle kürzlich von seinem Kollegen Patrick Waller übernommen hat: „Wir bauen hier drei Kanäle parallel ein: einen für Schmutzwasser, einen für Regenwasser und einen dritten für die Dachentwässerung. Es handelt sich dabei um 700er, 500er und 300er Rohre. Damit lassen sich erhebliche Mengen Wasser abtransportieren.“

Mit erheblichen Mengen Regenwasser haben die beiden Baugeräteführer Daniel Höll und N.N. in ihren Kettenbaggern sowie die Facharbeiter Marvin Mink, Metodija Purdeski, Thomas Budzinski in diesen Tagen zu kämpfen. Schröder ist sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: „Die Kollegen machen ihre Sachen schon gut angesichts des schweren Bodens. Hier können wir ja noch nicht einmal mit einem LKW reinfahren, um den Splitt liefern zu lassen für die Rohrbettung. Das muss alles mit dem Radlader transportiert werden.“

Anschließend müssen sie auf großen Flächen das Geländeniveau noch um mehr als einen Meter anheben. Erst dann können die Storzianer die geplanten 360 m Straße L-förmig einbauen.

Zwei Namenspaten dafür gibt es schon: Otto Hahn und Conrad Röntgen, die beiden Nobelpreisträger.

Zurück