Erschließungsgebiet Dunningen: Schlammkampf nahe Schwarzwald und Schwäbischer Alb

Dies könnte eine schöne Baustelle sein – wenn der viele Regen nicht wäre. „Ich bin ganz verzweifelt wegen des Wetters!“ Bis STORZ-Polier Waldemar Schroth sich so drastisch äußert, muss wirklich etwas geschehen sein. In der Tat hatte es in diesem Monat Juni fünfmal extrem geregnet. Das zu erschließende Gewerbegebiet Kirchöhren-Nord bei Dunningen steht teilweise unter Wasser. Für die Bauleute bedeutet dies einen permanenten Schlammkampf in diesem Landstrich zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb.

Baugeräteführer Günther Gottlieb kann froh sein, dass er einen schweren Kettenbagger fährt. So kommt er durch in diesem 5 m tiefen Graben, der noch um weitere 3 m auf insgesamt 8 m Tiefe ausgehoben werden soll. „Ganz unten verlegen wir die Schmutzwasserleitungen mit DN 300-Rohren“, erläutert Bauleiter Sven Stutzmann. „In 5 m Tiefe folgen dann die Regenwasserkanäle mit DN 1200-Stahlbetonrohren; darüber schließlich die Wasser- und Medienleitungen.“ Seit Anfang Juni arbeitet die Kolonne hier mit zwei schweren Baggern an der Erschließung dieses künftigen Gewerbegebietes. Sie bewegt große Erdmassen. Bis Mitte Oktober will man mit diesem Bauprojekt im Wert von 560.000 Euro fertig sein.

Bis zu 80 cm habe die Zufahrt zum Baufeld in den vergangenen Tagen unter Wasser gestanden, berichtet Polier Waldemar Schroth. Wie zum Beweis watet Facharbeiter Viktor Meier fast knietief durch eine riesige Pfütze, um die permanent laufende Pumpe zu kontrollieren. Diese wetterbedingten besonderen Umstände erfordern nicht nur mehr und manchmal doppelte Arbeit, sondern sie sind auch für die spätere Abrechnung relevant. Aus Donaueschingen ist deshalb Lena Meyer zur Baubesprechung angereist, der die spätere Abrechnung auch dieser Baustelle obliegt.

Bis zur endgültigen Bilanz wird es allerdings noch etwas dauern. Bauleiter Stutzmann verweist auf die viele Meter hohe Miete von Aushub: „Dieses Material wollen wir wieder einbauen, aber in dem feuchten Zustand, in dem es sich derzeit befindet, ist das nicht möglich. Es ist ein Proctor-Versuch notwendig, um den Wassergehalt im Boden zu bestimmen, damit die optimale Bindemittelmenge ermittelt werden kann. Wir dürfen nichts riskieren. Die jetzige Feuchtigkeit des Bodens könnte spätere Straßenschäden zur Folge haben.“

Im Hintergrund hört man die Pumpe arbeiten. Die Besprechung verläuft diesmal recht zügig. Für den frühen Nachmittag wird der nächste Regenschauer erwartet.

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