Geh- und Radweg Buggensegel – Ahausen: Morgenspaziergang der besonderen Art

Wer beim Namen „Buggensegel“ an Wassersport denkt, der irrt. Das zur Gemeinde Salem gehörende Dörfchen liegt deutlich entfernt vom Bodenseeufer im Hinterland. Buggensegel verdankt seinen Namen einem Gutsherrn namens Bugo. Als „Bugo Sedilium“ (Sitz des Bugo) taucht der Ort vor rund 900 Jahren erstmals urkundlich auf. Sportlich kann es hier trotzdem zugehen, denn seit kurzem verbindet ein neuer Geh- und Radweg das Dorf mit dem benachbarten Ahausen. STORZ hat ihn angelegt und auch die Verbindungsstraße zwischen den beiden Orten saniert.

Es ist ein besonders schöner Tag im Oktober – die Sonne lässt das Herbstlaub der Bäume in den schillerndsten Farben erscheinen, und die Baustelle ist bis auf wenige Details fertiggestellt. Bauleiter Christian Woitas, Jungbauleiter und Abrechner Julian Kienzle und Polier Alexander Hache treffen sich mit Vertretern des auftraggebenden Landratsamtes zur Abnahme. Es wird ein angenehmer Termin. Ein Morgenspaziergang der besonderen Art zwischen Streuobstwiesen, Obstplantagen und Maisfeldern. Von Nordwesten grüßt Schloss Heiligenberg.

Man läuft insgesamt drei Kilometer und schaut sich die Dinge im Detail an. Es sind lediglich Kleinigkeiten, welche im Protokoll notiert werden. Und das bei einer Baustelle von immerhin 1,6 km Länge, die innerhalb weniger Monate realisiert wurde. „Wir haben Mitte Mai mit dem Bau begonnen und durch schlechtes Wetter und Urlaubzeiten rund vier Wochen verloren, sonst wären wir noch schneller fertig geworden“, sagt Bauleiter Woitas.

Zum einen galt es, die K7760, die auch „Bugo-Straße“ heißt, zu sanieren. Dazu wurde bis zum Ortseingang Buggensegel die alte Fahrbahndecke abgefräst und durch eine neue Deckschicht ersetzt. Neu hinzu kam auf der Nordseite dieser Verbindungsstraße der kombinierte Geh- und Radweg. Dieser sei im Rahmen des Landes-Radwegeprogramms natürlich gefördert worden, erklärt man von Seiten des Landratsamtes. Neben der Förderung dieser besonders umweltfreundlichen Art der Mobilität trage diese Baumaßnahme auch erheblich zur Verkehrssicherheit bei. Es sei ja nicht ganz ungefährlich, sich mit dem Fahrrad auf einer Kreisstraße zu bewegen.

Auf der gesamten Strecke hatte man natürlich auch die entsprechenden Entwässerungsarbeiten zu erledigen. Auf ca. 1.100 m wurde Kanal verbaut. Man habe dazu Rohre der Dimension DN 300 und DN 400 verlegt, berichtet Julian Kienzle. Rund 60 Kontrollschächte habe man gesetzt. 1,6 km Glasfaser-Leitungen seien hinzugekommen.

Am Ortseingang Buggensegel müssen Fußgänger und Radfahrer von der Nord- auf die Südseite der Straße wechseln. Dazu habe man eine Querungshilfe eingerichtet, nachdem an dieser Stelle die Straße im Vollausbau saniert und bei dieser Gelegenheit gleich erweitert worden sei, erläutert Alexander Hache. Der Polier ist sichtlich stolz auf die Arbeit seiner Kollegen: „Hier haben wir was Schönes hingekriegt, trotz manchmal schwieriger Bodenverhältnisse. Das macht was her!“

Zu diesem Schluss kommen auch die Vertreter des Landratsamtes. Sie machen den Storzianern ein Kompliment und bescheinigen diesem nunmehr abgeschlossenen Bauprojekt Mängelfreiheit. Bauleiter Christian Woitas: „Was will man mehr? Mängelfrei - das ist für uns Note 1!“

Radeln am Bodensee – längst kein Geheimtipp mehr. Aber Radeln im Hinterland? Das gilt es für viele noch zu entdecken. Mit dem nun neu gebauten Geh- und Radweg zwischen Buggensegel und Ahausen sollte dies hier kein Problem mehr sein.

Dem historischen Gutsherren Bugo hätte das bestimmt auch gefallen.

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