Gemeinsame Jahres-PK: Agentur für Arbeit, IHK und HWK zu Gast bei STORZ

Erstmals haben die Agentur für Arbeit Villingen-Schwenningen, die Industrie und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg sowie die Handwerkskammer Konstanz zu ihrer jährlichen gemeinsamen Pressekonferenz nicht in ihre eigenen Räume eingeladen, sondern in die eines Unternehmens aus der Region. Ihre Wahl fiel auf STORZ Verkehrswegebau in Tuttlingen. Vor Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Medien zogen die Chefinnen und Chefs der drei Institutionen Bilanz des Ausbildungsmarktes in ihrem Zuständigkeitsbereich.

„Es ist uns eine große Freude und eine Ehre, dass Sie unser Haus ausgewählt haben als Ort für ihre diesjährige gemeinsame Pressekonferenz zur Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt“, sagte STORZ-Firmenchef Georg Graf Kesselstatt zur Begrüßung. Als mit rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern großes mittelständisches Unternehmen in der Region ließen sich bei der STORZ-Unternehmensgruppe die typischen Tendenzen in Sachen Ausbildung praktisch demonstrieren. „Wir spüren im Baugewerbe sehr schnell, welche Ausbildungsgänge gerade begehrt sind und welche als weniger attraktiv betrachtet werden. Darauf müssen wir reagieren und darauf reagieren wir auf die unterschiedlichsten Weisen.“

 

Bilanzen, die nachdenklich machen

In der Tat registriere man im Berichtszeitraum 2023/2024 wie in den Jahren davor einen Bewerbermarkt bei der Ausbildung, erläuterte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Villingen-Schwenningen, Sylvia Scholz. Die Betriebe in ihrem Zuständigkeitsbereich hätten 4.415 offene Ausbildungsstellen gemeldet, 278 davon in der Baubranche. Ihnen hätten 2.620 Interessenten für einen Ausbildungsplatz entgegengestanden, die über die Agentur für Arbeit nach einer Lehrstelle suchten. Dies sei ein Rückgang um 2% bei den Interessenten und um 4% bei den offenen Ausbildungsstellen gewesen.

Für die Industrie und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg konnte deren Präsidentin Birgit Hakenjos eine ausgeglichene Bilanz vorlegen. Mit 2.140 Ausbildungsverträgen habe man im Berichtszeitraum die exakt gleiche Zahl im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Die 1.180 Ausbildungsbetriebe in der Region bewiesen so, dass sie das hohe Ausbildungsniveau halten wollen. Sie dankte an dieser Stelle ausdrücklich der STORZ-Unternehmensgruppe für ihr herausragendes und kontinuierliches Engagement bei der Ausbildung junger Menschen. Mit 33 aktiven Ausbildungsverträgen bei der IHK zähle STORZ zu den größeren Ausbildungsbetrieben in der Region.

Einen Rückgang bei den Ausbildungszahlen musste Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, vermelden: nach 1.704 hätten im Berichtszeitraum nur mehr 1.561 junge Menschen eine Ausbildung im Handwerk begonnen. Viele nicht besetzte Stellen schwächten das Handwerk, aber auch die Gesellschaft insgesamt, so Rottler. Auch im Bauhauptgewerbe sprächen 50% der Betriebe von offenen Stellen, für die keine Bewerber gefunden werden konnten. Das sollte hellhörig machen.

 

Eine Erfolgsgeschichte bei STORZ

Der Handwerkskammerpräsident konnte gleichzeitig auf eine Erfolgsgeschichte seiner Kammer verweisen, denn im Rahmen der Pressekonferenz trat auch Lukas Jäkle auf, diesjähriger Kammersieger in Konstanz. Der 20-jährige Land- und Baumaschinenmechatroniker, der bei STORZ Service von Lothar Schlatter und seinen Kollegen ausgebildet worden war, stellte zusammen mit STORZ-Ausbildungsleiter Herbert Aggeler und Straßenbau-Azubi Ravinder Singh Kundu aus Indien die Ausbildungspraxis in dem Unternehmen vor. Im Gespräch mit dem STORZ-Pressebeauftragten Joachim Mahrholdt gaben die drei Einblicke sowohl in die Ausbildungspolitik im Unternehmen als auch in ihren Arbeitsalltag auf den Baustellen.

53 junge Menschen bilde man in 12 Berufen derzeit bei den Unternehmen der STORZ-Gruppe sowie bei Gartenbau Schöppler aus, sagte Aggeler. Allen Azubis habe man zuvor ein Praktikum bei STORZ angeboten, um sich kennenzulernen. Zurzeit betreue man 46 Praktikantinnen und Praktikanten. Sie gewinne man durch Kontakte zu Schulen und Hochschulen, aber auch durch Messepräsenzen und durch „Mund-zu-Mund-Empfehlungen“.

Allerdings, so räumte der Ausbildungsleiter ein, sei es gerade in der Baubranche herausfordernd, Nachwuchs zu gewinnen. Vielfach treffe man noch auf Vorurteile, obwohl inzwischen der Beruf eines Straßenbauers sehr viel mit Hightech zu tun habe. Digitalisierung gehöre inzwischen auf allen Ebenen zum Arbeitsalltag. Deshalb habe man als eine der ersten Firmen aus der Baubranche bei STORZ Auszubildende aus Indien, Südafrika und dem Kosovo aufgenommen. Sie zu betreuen bedeute für das Unternehmen zusätzliche Investitionen in die Ausbildung und für die Kolleginnen und Kollegen großes persönliches Engagement, sagte Aggeler anerkennend.

Mit Blick auf die beiden jungen Kollegen räumte der „Lehrlingsvater“ ein, es sei eine besondere Aufgabe, gute Azubis nach ihrer Ausbildung im Unternehmen zu halten. Eine ebenso große Herausforderung sei es, Bauberufe für junge Frauen attraktiv zu gestalten und dies auch zu vermitteln. Hier gehe man bei STORZ inzwischen neue Wege mit einer aktuell anlaufenden Kampagne unter dem Titel „Frauen bei Storz“.

 

Informationen zu den Bildern:

Zu Gast bei STORZ zur gemeinsamen Pressekonferenz der Agentur für Arbeit Rottweil-VS, der Industrie und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Handwerkskammer Konstanz: Straßenbau-Azubi Ravinder Singh Kundu, Land- und Baumaschinenmechatroniker Lukas Jäkle, HWK-Präsident Werner Rottler, AfA-Vorsitzende Sylvia Scholz, die geschäftsführenden STORZ-Gesellschafter Susanne Gräfin Kesselstatt und Georg Graf Kesselstatt, IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos und Ausbildungsleiter Herbert Aggeler (v.l.).

 

Thema „Ausbildung“ in der Diskussion: STORZ-Ausbildungsleiter Herbert Aggeler, Straßenbau-Azubi Ravinder Singh Kundu, HWK-Kammersieger Lukas Jäkle, STORZ-Pressebeauftragter Joachim Mahrholdt (v.r.).

 

Einblicke in die Praxis: Zur gemeinsamen Pressekonferenz der Agentur für Arbeit Rottweil-VS, der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Handwerkskammer Konstanz gehörte auch ein Besuch auf dem STORZ-Betriebshof.

Bilder: STORZ / Elsler

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