Konstanz Fürstenbergstraße: Wenn Geduld zum Schluss belohnt wird

Wollmatinger sind geduldig. Viele Jahrzehnte lang litt dieser Stadtteil im Nordwesten von Konstanz unter einem der größten Verkehrsnadelöhre im Stadtgebiet. Durch Wollmatingen quälten sich täglich Tausende von Fahrzeugen auf ihrem Weg in die Konzilstadt und aus ihr heraus – insbesondere durch die Fürstenbergstraße. Die Menschen hier haben sehnlichst auf Entlastung durch die Neutrassierung und den Bau der B33 gewartet. Jetzt dürfen sie sich zudem auf eine komplett sanierte und zeitgemäß gestaltete Achse durch die Vorstadt freuen. Unter der Führung von Oberbauleiter Josef Bosch und Polier Steffen Hess sorgen Storzianer seit Beginn des vergangenen Jahres für diese lange erhoffte Aufwertung der Fürstenbergstraße.

Auf insgesamt 700 m Länge und in zwei Bauabschnitten ging diese Sanierung vonstatten. Zum bevorstehenden Abschluss des zweiten Abschnitts und somit der Gesamtmaßnahme blickt Polier Steffen Hess zufrieden auf diese Neugestaltung zurück. „Hier handelt es sich um eine klassische innerstädtische Straßensanierung“, erläutert er. „Wir haben zunächst neue Abwasserkanäle gelegt, ebenso Leitungen für Strom, Wasser sowie Glasfaserkabel. Jetzt geht es nur noch um den Straßenbau.“ Die Kollegen setzen Randsteine, legen Gehwegpflaster und stellen die Planie für den Asphalteinbau her. An den Fahrbahnrändern fallen die Seiteneinläufe zur Straßenentwässerung auf. Diese seien in Konstanz recht verbreitet, sagt der Polier. „Die Detailarbeiten an dieser langen Straßenbaustelle darf man allerdings nicht unterschätzen.“ Er meint damit die zahlreichen Hausanschlüsse, die jeweils individuell zu legen und zu gestalten sind.

Was er damit meint, machen wenige Meter weiter Baugeräteführer Günther Graf und Facharbeiter Wolfgang Reichle deutlich. Sie suchen intensiv vor einem Gebäude nach einem Leerrohr für den Stromanschluss. Sie finden es schließlich an anderer Stelle als eingezeichnet. „Traue niemals einem Plan“, lacht Wolfgang Reichle daraufhin. Man lässt sich hier die gute Laune nicht verderben durch solche Kleinigkeiten.

Ziemlich eng geht es auch bei Facharbeiter Henry Scherr zu, der unmittelbar neben parkenden Autos einen Gehweg pflastert. Praktikant Carl Bresges reicht ihm Betonpflastersteine an. Auch ihr Radlader hat sich zwischen den Fahrzeugen durchschlängeln müssen. „In dieser Enge hier muss man schon gut aufpassen“, meint Henry Scheer.

Wie auch dieser zweite Bauabschnitt bald aussehen soll, lässt sich auf den bereits fertiggestellten 350 m des ersten erkennen: Markierungen für Fahrradwege zu beiden Seiten der Fahrbahn machen Autofahrern deutlich, dass es sich hier nicht mehr um die einstige Hauptdurchgangsstraße Wollmatingens handelt, sondern um eine, in der ein reduziertes Tempo erwünscht ist.

Wenn ab dem kommenden Sommer diese Straße nicht nur mehr für Anwohner nutzbar sein wird, hat sie einen völlig anderen Charakter als zuvor. Dann wird die Wohnqualität in der Fürstenbergstraße deutlich gestiegen sein. Insofern wird die lange Geduld der Wollmatinger zum Schluss dann doch belohnt.

 

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