Lenzkirch-Kappel: Waldspaziergang der besonderen Art

Lenzkirch-Kappel:

Waldspaziergang der besonderen Art

 

Lenzkirch und sein Ortsteil Kappel sind bei Touristen aus nah und fern beliebt. Auf rund 900 Meter Meereshöhe liegen die Gemeinde und das Dorf zwischen sanften Hügeln in angenehmer Nähe zu Titisee, Schluchsee und Feldberg - ideal zum Wandern, für Radtouren oder zum Skifahren.

Aber gerade die bergige Landschaft ist es, welche bei Starkregen oder bei Unwetter die Bewohner oft genug Nerven kostet und die technische Infrastruktur auf harte Proben stellt. So setzt regelmäßig das Hochwasser des Erlenbachs in Kappel insbesondere dem dortigen Kanalsystem zu. Im Bereich der Straße „Am Erlenbach“ und des Weges „Am Kurgarten“ war der alte Regenwasserkanal über die Jahre deshalb immer wieder überlastet. Das sanierungsbedürftige System wird derzeit von Storzianern bis zum Auslauf an der L156 durch eine neue Trasse ersetzt.

Insofern ist es eine besondere Art Waldspaziergang, die Polier Thomas Braun mit dem Besucher Ende Juni unternimmt. Über 270 Meter Länge baue man hier am Kurgarten 500er Betonrohre ein, erklärt er. Zusammen mit Facharbeiter Stefan Kraft ist er unter der Bauleitung von Arne Hensle tätig. Wenig später wird Polier Josef Grassl mit seiner Kolonne diese Baustelle übernehmen.

Was auf den ersten Blick nach einer vergleichsweise überschaubaren Maßnahme aussieht, wird sich den Planungen nach jedoch über ein gutes halbes Jahr erstrecken. Mitte Mai hat man hier begonnen; es wird mit bis zu acht Monaten Bauzeit gerechnet. Denn diese Baustelle weist doch einige Besonderheiten auf, wie Bauleiter Hensle erläutert. So sei die Querung der L156 im Kurvenbereich kritisch und der Kanalauslauf am Böschungsfuß dort in ca. 6 m Tiefe schwierig anzulegen. Auf der gesamten Baustelle herrschten extrem problematische Wasserverhältnisse, da sich in diesem Talkessel sämtliches Oberflächenwasser der Umgebung sammle. „Besonders in dieser verregneten Jahreszeit ist das kein Vergnügen“, so Hensle. Es sei außerdem nötig, einen Teil der vorhandenen Bodenmassen mit hydraulischen Bindemitteln zu verbessern. Die Entsorgung teerhaltigen Straßenaufbruchs komme hinzu.

Was ebenfalls hinzukommt, ist starker touristischer Besuch. Immerhin befindet sich die Baustelle in unmittelbarer Nähe des Abenteuer-Golfparks Hochschwarzwald. Trotzdem bleibt das Ziel: Man will spätestens fertig sein, wenn hier in Lenzkirch-Kappel wieder die Skifahrer Erholung suchen.

 

Informationen zum Bild:

Trügerische Idylle – diese Baustelle ist komplizierter, als das Bild erahnen lässt. Polier Thomas Braun (l.) und Facharbeiter Stefan Kraft.

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