Pfahlbaumuseum Unteruhldingen: Schöppler verschönert ein historisches Kleinod
Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen ist von internationaler Bedeutung und eines der meistbesuchten in Europa. Es ist zudem das älteste archäologische Freilichtmuseum Deutschlands und insofern ein historisches Kleinod. Seit über einem Jahrhundert dokumentieren seine Rekonstruktionen von steinzeitlichen Pfahlbauten im flachen Wasser des Bodensees das Leben der Menschen vor über 6.000 Jahren. Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen wurden inzwischen aufgenommen in die Liste des UNESCO-Welterbes. Jetzt hat man den bestehenden Dokumentationseinrichtungen einen weiteren, ausgesprochen modernen Museumsbau hinzugefügt. Gartenbau Schöppler, ein Unternehmen der STORZ-Gruppe, gestaltete die Außenanlagen dieses außergewöhnlichen Gebäudes.
„So eine Baustelle hat man wahrlich nicht alle Tage!“ Schöppler-Bauleiter Christian Lingl zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis, dass seine Kollegen und er rund um das neue Museum gleich neben den alten Pfahlbauten geschaffen haben. Zufrieden und stolz können sie auch sein: Hier trifft nämlich architektonische und gestalterische Moderne auf neolithische Baukunst. Pfahlbauten standen ja nicht zufällig im Wasser. Sie sollten ihre Bewohner vor Feinden und Raubtieren schützen und gleichermaßen auch natürlichen Einflüssen wie Hochwasser trotzen.
Die Bauleute von heute orientierten sich beim Thema Hochwasserschutz gerne an den Konzepten der Vorfahren, allerdings mit anderen Werkstoffen. Christian Lingl: „Gleich vor dem neuen Museumsgebäude haben wir eine über das Seeufer reichende 200 m2 große Holzterrasse angelegt und diese mit sechs Bohrpfählen im Bodenseeufer gegründet. Allerdings sind wir nicht nur wenige Meter tief in den Untergrund eingedrungen wie die Kollegen in der Jungsteinzeit, sondern zwischen 12 und 16 m. Die Bohrungen wurden mit fließfähigem Beton ausgegossen und so das Holzdeck verankert. Hochwasser kann ihm nichts anhaben.“ Von dort aus gelangt man über Stege zu den über 20 Pfahlbau-Rekonstruktionen, welche Lebensformen aus drei Jahrtausenden vermitteln.
Überhaupt legt man Wert darauf, im Museum selbst und im Außenbereich neben der Pfahlbaukultur auch den prähistorischen Umgang mit Naturbaustoffen zu dokumentieren. So finden sich auf den großzügigen Außenflächen als gestalterische Elemente zahlreiche Eichenstämme. Daraus hat man früher Einbaumboote gefertigt. „Recht archaisch mutet auch die Pergola aus Robinienstämmen an, die wir angelegt haben. Sitzbänke laden zum Ausruhen ein. Das sind schattige Plätze, wenn die Pergola erst einmal bewachsen ist“, sagt der Bauleiter.
Dieser Außenbereich ist so abwechslungsreich wie das Museum in seinem Inneren. 350 m2 Farbasphalt, 250 m2 Asphalt und 250 m2 wassergebundene Decken unterstützen optisch die hölzernen Blickfänger. Bei 300.000 Besuchern pro Jahr entsteht so nicht der Eindruck der Überfüllung. Der Museumsneubau im Auftrag des Vereins für Pfahlbau- und Heimatkunde ist mit über 14 Mio. Euro kalkuliert. Der Auftragswert für Schöppler liegt bei 900.000 Euro.
Von Ende Februar bei Ende Mai hat die Schöppler-Kolonne unter der Leitung von Johannes Chavillier hier Prähistorisches mit Modernem verknüpft (Maschinist Waldemar Krieger, die Facharbeiter Petrit Arkosi und Henry Wirth, die Auszubildenden Luis Klaus, Lukas Kramer und Jule Bauer). Die Fachplanung lag in den Händen von Planstatt Senner aus Überlingen.
Christian Lingl: „Eine sehr schöne Aufgabe, solch ein Museums-Kleinod noch etwas verschönern zu dürfen.“
Informationen zu den Bildern:
Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen hat einen modernen Erweiterungsbau bekommen.
200 m2 misst die Holzterrasse vor dem Neubau des Museums.
Von hier aus lassen sich über 20 Rekonstruktionen historischer Pfahlbauten erreichen.
Eichenstämme und eine Pergola aus Robinien erinnern an die historische natürliche Baumaterialien. Die aufgelockerte Gestaltung des Außenbereichs kommt der Beliebtheit des Museums mit 300.000 Besuchern jährlich entgegen.