Radolfzell-Markelfingen: Neue Ampelanlage sorgt für mehr Sicherheit
Es ist ein sonniger Vormittag Ende März. Auf der Baustelle mitten in Radolfzells Ortsteil Markelfingen hoffen STORZ-Bauleiter Bernd Sauter und Polier Sascha Späth, dass das gute Wetter auch in den kommenden Wochen noch anhalten möge. Denn diese Baustelle ist im wahrsten Sinne des Wortes „nah am Wasser gebaut“. Nicht nur der Mühlenbach, der den Mindelsee in den Untersee entwässert, fließt unter ihr hindurch: In dieser Senke sammelt sich bei schlechtem Wetter auch das Regenwasser. Für den Baufortschritt ist gutes Wetter jedoch entscheidend.
Maschinist Michael Bürger, der in dieser Woche stellvertretend für seinen Bruder Uwe den Bagger bedient, wartet gerade die nächste Ampelphase ab. An der halbseitig gesperrten Straße fließt neben dem Schwerlastverkehr zum angrenzenden Industriegebiet auch der Fahrzeugstrom zum neuen Wohngebiet sowie zum beliebten Mindelsee vorbei. Bauleiter Sauter: „Hier sieht man, wo die Herausforderungen liegen. Wir bauen hier bei laufendem Verkehr, daher müssen wir auch beim Baggern stets die Fahrbahn im Blick behalten.“
Tatsächlich ist hier an der Kreuzung von Oberdorfstraße, Kaltbrunner Straße, Schwanenweg und Markolfstraße alles sehr beengt. Ein Schwenk, ohne die Fahrbahn zu kreuzen? Unmöglich. Seit Mitte Februar sind die Storzianer im Einsatz, um an dieser vielgenutzten Ortsdurchfahrt vier neue Ampelanlagen für den Fuß- und den Autoverkehr einzurichten. An den bereits verlegten Leerrohren, die aus der Erde ragen, ist gut zu erkennen, wo diese Signale später stehen werden. Auch die ersten Fundamente sind bereits betoniert.
Sauter: „Aufgrund der unübersichtlichen Fahrbahnführung war diese Kreuzung vor allem für Schülerinnen und Schüler eine Gefahrenstelle auf ihrem Schulweg. Die neue Ampelanlage, taktile Leitsysteme sowie eine leicht veränderte Fahrbahnführung werden diesen Verkehrsknotenpunkt entschärfen.“ Rund 280.000 Euro investiere die Stadt Radolfzell in diese Umbaumaßnahme. Ursprünglich sei geplant gewesen, auch sämtliche Wasserleitungen zu erneuern und die Verdolung des Mühlenbachs zu sanieren, so Sauter. „Jetzt aber sind wir froh, dass diese Pläne wieder verworfen wurden. Sonst hätten wir hier gar keine Möglichkeit mehr, die Baustelle zu überfahren.“
Unterdessen verlässt Maschinist Michael Bürger mit seinem Bagger die Baustelle, um Humus zu holen. Man hat hier kaum Lagermöglichkeiten. Deshalb ist man auf „Just-intime-Lieferungen“ angewiesen. Sauter zeigt zu einem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo Facharbeiter Jürgen Diegel den Humus verfüllt. Sauter: „Bei diesem Gebäude haben wir den Hausanschluss erneuert. Der Großteil der Arbeiten konzentriert sich aber auf den Kreuzungsbereich.“
Mit der planmäßigen Fertigstellung der Kreuzung im Mai konnte Oberbürgermeister Simon Gröger dann sein Wahlversprechen einlösen: Seit vielen Jahren war die Verbesserung der Kreuzung ein Anliegen gewesen. Jetzt, da der Verkehr an dieser Kreuzung wieder in alle Richtung rollt, können auch Fußgänger die Straße sicher überqueren.
Informationen zu den Bildern:
Bauleiter Bernd Sauter (r.) und Polier Sascha Späth. Die Leerrohre zeigen die spätere Position der Ampelanlage.
Facharbeiter Jürgen Diegel, Polier Sascha Späth, Bauleiter Bernd Sauter und Maschinist Michael Bürger.
Nah am Wasser: Der Mühlenbach fließt in einer Dole unter der Baustelle hindurch.