Radweg Bad Saulgau – Steinbronnen: Lückenschluss auf Landeskosten

Hier, rund um Bad Saulgau, scheint Oberschwaben wie gemacht zu sein für Radler: Das Land ist weitgehend flach, ab und zu erheben sich sanfte Hügel. Einheimische wie Touristen treten gerne in die Pedale. Bislang jedoch klaffte im Radwegenetz zwischen der Kurstadt und dem benachbarten Steinbronnen eine Lücke. Statt des direkten Weges längs der L283 musste man auf landwirtschaftliche Straßen durch die Felder ausweichen. Dies ändert sich derzeit: STORZ schließt diese 1,7 km messende Radweg-Lücke und schafft so eine Direktverbindung zwischen der Kernstadt und dem Teilort. Das Erfreuliche für Bad Saulgau: Das Land zahlt.

Zusammen mit STORZ-Bauleiter Christian Woitas ist Polier Ulrich Müller auch für diese Baustelle zuständig. Seit Anfang September ist man hier im Einsatz. „Dieser Radweg entsteht vor allem durch Maschinenarbeit“, erklärt Ulrich Müller. „Wir haben es hier zwar nicht nur mit bindigem Boden zu tun wie beim Erschließungsgebiet Ebersbach-Musbach wenige Kilometer weiter, sondern auch mit alpiner Moräne, aber auch hier müssen wir verbessern, um tragfähigen Untergrund zu schaffen.“ Dazu arbeite man ein Kalk-Zement-Gemisch ein, um den Boden zu stabilisieren. Auf 6.400 m2 von insgesamt 11.000 m2, auf denen der Boden zu bearbeiten ist, verbessere man die Erde mit Bindemitteln. Darauf folgten Frostschutzschicht, Asphalttrag- und -deckschicht, so der Polier.

Auch diese Baustelle weist eine Besonderheit auf, die Bauleiter Christian Woitas erläutert: „Wir haben hier in Absprache mit dem Auftraggeber eine Planänderung vorgenommen und die Radweg-Gradiente angehoben. So konnte überschüssiger Boden von unserer Nachbarbaustelle in Ebersbach Musbach hier eingebaut werden. Diese Verwertung in einem technischen Bauwerk ist für den Auftraggeber preisneutral und insofern wirtschaftlich sinnvoll. Sie ist aber auch ökologisch vernünftig, denn so haben wir lange Transportwege vermeiden können. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“

Die umfangreichen Erdbewegungen hier sind wie geschaffen für einen Grader. Sein Fahrer baut am Tage des Besuchs eine Kiesschicht ein. Er steuert seine 14-to-Maschine ohne GPS-Hilfe, verteilt mit ihrer Schar das Material auf eine Breite von 2,5 bis 3 m und kontrolliert abschnittsweise die Einbauhöhe mittels eines GNSS-Rovers. Insgesamt 2.000 m3 Frostschutzmaterial sind vorgesehen. In Sichtweite verdichtet ein Rüttler die vom Grader planierten Flächen. Auf 5.700 m2 wird schließlich Asphalt aufgetragen.

Zwischen Bad Saulgau und Steinbronnen wird das Radeln also künftig deutlich angenehmer. In Steinbronnen selbst jedoch werden sich Radfahrer und Autoverkehr die L283 teilen müssen, bevor am östlichen Ortsausgang wieder ein Radweg wartet. Zwei Querungshilfen, welche auch von den Storzianern angelegt werden, sollen die ganze Sache jedoch sicher machen.

Eine gute Investition in Komfort und Verkehrssicherheit, befand denn auch bei einer Begehung zu Baubeginn die Stadtspitze: 920.000 Euro, welche das Land in diesen Lückenschluss investiert.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Radlerland – in diesem Teil Oberschwabens können sich Radfahrer über flaches Gelände freuen.

 

Zwischen Bad Saulgau und Steinbronnen schließt STORZ auf 1,7 km eine Radweg-Lücke.

 

Der Einbau der Frostschutzschicht ist eine Aufgabe für einen Grader. Die Höhenkontrolle erfolgt mittels GNSS-Rover.

 

Blick aus dem Cockpit des Erdhobels. Bald dürfen hier nur noch Radler fahren.

 

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