Radweg Sulgen – Mariazell: Storzianer treten kräftig in die Pedale

Wenn etwas mit beschleunigter Geschwindigkeit zu erledigen ist, spricht man gemeinhin davon, Gas zu geben. In diesem Fall jedoch drängt sich ein anderes Sprachbild auf - es geht schließlich um den Radweg zwischen Schramberg-Sulgen, Locherhof und Mariazell. In einer Länge von über 6 km legen ihn derzeit drei Kolonnen von Storzianern an, und sie liegen ausgezeichnet in der veranschlagten Zeit: Sie treten also kräftig in die Pedale. Dies ist auch wichtig, denn um die über 90-prozentige Bundes- und Landesförderung des insgesamt 3,7 Mio. Euro teuren Projektes zu bekommen, muss dieses bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.

„Sollte kein Problem werden“, schätzt STORZ-Polier Michael Kollath. Zusammen mit seinem Polier-Kollegen Carlo Zimmermann sowie Vorarbeiter Josip Jelusic ist er unter der Bauleitung von Oberbauleiter Marcus Eckert auf dieser ausgesprochen langen Baustelle seit Juli tätig. Die Mannschaft: die Baugeräteführer Dominique Jodry, Kevin Jegg, Biagio Labanca, die Facharbeiter Alexander Knutas, Giovanni Daresta, Wolfgang Grossholz und Fachwerker Tomislav Jelusic. Ein Bauabschnitt von insgesamt fünf wurde bereits im September durch die Kolonne Zimmerman fertiggestellt: das über 500 m messende Teilstück zwischen der Schramberger Straße (K5532) und Oberlocherhof. Dieses habe man aus Artenschutzgründen vorgezogen und als erstes realisiert. Aber auch bei den anderen Bauabschnitten liege man gut in der Zeit, so Kollath.

Vier Bagger hat man insgesamt im Einsatz. Die drei Kolonnen arbeiten parallel an verschiedenen Bauabschnitten. Es gilt nicht nur, neben der Kreisstraße einseitig den Zweirichtungsradweg anzulegen, sondern unter ihm auch Wasserleitungen sowie Leerrohre für 20-KV-Stromkabel, Beleuchtungsstrom und Breitband-Anschlüsse einzubauen. Kollath: „Bislang werden die Häuser hier noch über Freileitungen mit Elektrizität versorgt. Dies soll sich ändern. Bei der Wasserversorgung heben wir die Gräben aus und verlegen die Leitungen, doch die Verbindungsmuffen setzen Kollegen der Stadt Schramberg. Dabei gehen wir immer abschnittsweise vor, um die Anlieger nicht zu lange von der Wasserversorgung abzuklemmen und notversorgen zu müssen.“ Man wolle vorsichtig sein und nicht von einem Wintereinbruch überrascht werden.

Herausfordernd werden mehrere Engstellen sein. An ihnen stehen historische Häuser unmittelbar neben der Durchgangsstraße. Zum Teil werde man unter halbseitiger Sperrung die Kreisstraße um wenige Meter verbreitern und die Fahrbahn parallel verschieben müssen, sagt Kollath. An anderen Stellen werde der Radweg durch Bordsteine als optische Abgrenzung für die Autofahrer gekennzeichnet und direkt an der Straße entlanggeführt. In Mariazell will man den Radweg in die Kreisstraße integrieren. Die Ortsdurchfahrt bekomme in diesem Zusammenhang dann im Frühsommer 2023 einen neuen Fahrbahndeckenbelag, so wie er auf dem gesamten Radweg verbaut werde, erläutert der Polier.

Bei diesem großen Radwegprojekt spielt das Thema Verkehrssicherheit eine zentrale Rolle, nicht zuletzt mit Blick auf Schülerinnen und Schüler. Bislang war es besonders für sie nicht ungefährlich, auf der Kreisstraße mit dem Rad unterwegs zu sein. Der neue Radweg soll diese Situation entschärfen. Verbesserungen gibt es auch beim Omnibusverkehr, der über die K5532 zwischen den Landgemeinden und Sulgen bzw. Schramberg läuft. Die drei Haltestellen auf der Strecke bauen die Storzianer um und gestalten sie barrierefrei.

Für einen sicheren Schulweg und damit für die Anlage dieses Radweges hat sich seit vielen Jahren eine Bürgerinitiative stark gemacht. Deren Initiatoren dürften sich jetzt besonders freuen, da ihr langgehegter Wunsch nun in Erfüllung geht. Ein Bürgerfest im kommenden Herbst ist schon avisiert, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden. Die beteiligten Storzianer jedenfalls treten bis dahin kräftig in die Pedale.

 

Informationen zu den Bildern:

 

Der neue Radweg zwischen Sulgen und Mariazell entlang der K5532 - über 6 km lang wird er.

 

Drei Kolonnen bietet STORZ hier auf. Hier die beiden Facharbeiter Alexander Knutas und Wolfgang Großholz, Baugeräteführer Dominique Jodry, die beiden Poliere Michael Kollath und Carlo Zimmermann (v.l.).

 

Die dritte Kolonne verlegt Hausanschlüsse: Fachwerker Tomislav Jelusic, Maschinist Biaggio Labanka, Vorarbeiter Josip Jelusic (v.l.).

 

Der neue Radweg trägt erheblich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei.

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