Wissenswert: Was ist eigentlich eine Troxler-Sonde?

Rund um den Bau von Verkehrswegen, um den Tiefbau, den Pflasterbau oder die Gewinnung von Rohstoffen stellen sich manchmal interessante Fragen, die aber gar nicht so einfach zu beantworten sind. Wie funktioniert und wie bedient man eine bestimmte Maschine? Welche Hilfsmittel setzen Kanalbauer ein? Oder was genau macht eigentlich ein Bauwerkinstandsetzer?

Solchen Fragen wollen wir in lockerer Folge nachgehen in einer Serie „Wissenswert“. Diesmal erklärt der Leiter des STORZ-Zentrallabors, Christian Hauke, die Troxler-Sonde.

 

DieTroxler-Sonde

Die Troxler-Sonde ist eine Isotopensonde, welche in unserem Fall mit einem Gammastrahler ausgerüstet ist und ein Cäsium-137-Isotop verwendet. Zur Abschirmung des Strahlers im Geräteinneren wird Wolfram und Blei verwendet - was das kleine Kästchen auf knapp 15kg Gewicht bringt. Namensgebend hierbei ist der Hersteller „Troxler Electronic Laboratories“. Diese wird zur zerstörungsfreien Dichtemessung im Asphaltbereich eingesetzt.

Warum benötigt man eine radiometrische Sonde?

Ein wichtiges Kriterium im Asphaltstraßenbau ist unter anderem der Verdichtungsgrad der eingebauten Schicht. Da dieser nur durch die Entnahme von Bohrkernen präzise bestimmt werden kann, behilft man sich einbaubegleitend mit dem Einsatz der radiometrischen Dichtemessung.

Das Messprinzip

Als Berechnungsgrundlage muss eine Schichtstärke sowie die Materialdichte des Asphalts eingegeben werden. Die ausgesendete Strahlung wird durch den eingebauten Asphalt abgeschwächt und gestreut. Die Messung erfolgt automatisch und wird über das Gerätedisplay dargestellt.

Was leider oftmals falsch verstanden wird, ist die Tatsache, dass die Sonde auf rechnerischer Grundlage arbeitet - es handelt sich hierbei also lediglich um Tendenzen und nicht um absolute Werte. Abnahmerelevant sind nach wie vor die Bohrkerne, welche den tatsächlichen Zustand in eingebauter Form wiedergeben.

Was sind die Einflussfaktoren?

Materialschwankungen, Unebenheiten in der Schicht, aber auch Feuchtigkeit können zu „Fehlmessungen“ oder Streuungen in den Ergebnissen führen. Ein gleichmäßiges Walzen sowie eine gleichmäßige Vorverdichtung durch den Einbaufertiger sind ebenfalls von wichtiger Bedeutung. Was der Fertiger nicht schafft, müssen die Walzen im Nachgang zusätzlich leisten. Zudem räumt der Hersteller eine Genauigkeit von 1,5% ein, welche ebenfalls zu beachten sind.

Qualität ist Teamarbeit!

Jeder Asphalt ist anders – auch seine Verdichtbarkeit. Von der Materialqualität über das Einbauteam sowie den gewählten Geräteeinsatz muss jeder seinen Beitrag für das fertige Endprodukt leisten.

Was sind die Voraussetzungen für den Umgang?

Aufgrund des verbauten radioaktiven Materials gelten strenge gesetzliche Vorschriften, und es bedarf unter anderem amtlicher Beförderungs- und Umgangsgenehmigungen, welche wiederum von den Regierungspräsidien ausgestellt und auch kontrolliert werden. Es gilt also bereits vorweg, einige Hürden zu meistern.

Zusätzlich bedarf es eines Strahlenschutzverantwortlichen (Geschäftsführung).

Für den Umgang und die Beförderung sind die Strahlenschutzbeauftragten zuständig, welche vorab einige Prüfungen ablegen und regelmäßig auffrischen müssen:

  • ADR Basiskurs
  • ADR Aufbaukurs Klasse 7 (radioaktive Stoffe)
  • Strahlenschutzfachkunde
  • Zusatzmodul zur Beförderung radioaktiver Stoffe
  • Aktuelles polizeiliches Führungszeugnis

Darüber hinaus wird ein Gefahrgutbeauftragter benötigt, welcher für das Unternehmen beratend tätig ist und beispielsweise bei Gefahrgutunfällen hinzugezogen werden muss oder jährliche Mitarbeiterschulungen durchführt.

Die Einsätze müssen zudem frühzeitig bei der zuständigen Behörde als Gefahrguttransport angemeldet werden.

Verfehlungen der o.g. Punkte sind im Übrigen keine Kavaliersdelikte.

 

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